Wenn der Brief verschwindet

Wer kennt es nicht: Ein Paket ist mal wieder nicht rechtzeitig angekommen, es wurde nicht geklingelt oder das heißersehnte Frachtgut wurde in eine weit entfernte Postfiliale geliefert. Diese Probleme gibt es in Hamburg sicher tausendfach – täglich. Doch jetzt stellt euch mal vor, ihr kombiniert das mit einem Anliegen, welches ihr mit einer Hamburger Behörde klären müsst. Das Ergebnis ist unglaublich, aber wahr. Die Geschichte in drei Akten gibt es nur hier oder vielleicht auch bald bei Jonathan Frakes und X-Factor.

1. Wie geht das hier eigentlich?

Kurze Einführung: Ich brauchte einen Auszug aus dem Geburtenregister von meinem zuständigen Standesamt. Während ich von anderen Städten wusste, dass man dieses per Onlineformular beantragen kann, bin ich auf hamburg.de auf folgende Seite gestoßen:

Puh, wie man den Auszug genau bestellt, steht da nicht wirklich. Ich hab also die E-Mailadresse meines Standesamtes rausgesucht und um weitere Informationen gebeten, wie der Bestellablauf genau funktioniert (z.B. “welche Infos braucht das Amt?”, “Wie kann ich bezahlen?”). So weit, so gut. Kurzfristig erhielt ich auf meine E-Mail dann nur eine automatische Eingangsbestätigung. Einige Tage später hatte ich jedoch einen Benachrichtigungszettel der Post im Briefkasten: “Wir konnten sie leider nicht antreffen und haben eine Nachnahmesendung für sie in der Filiale XY hinterlegt.” Vollkommen verwirrt über diese Nachricht, da ich noch nie per Nachnahme irgendwas bestellt habe, fuhr ich also zur Poststelle.

2. Hier? Ne!

“Das ist bestimmt etwas vom Standesamt, das ist der typische Betrag.” empfing mich die nette Dame am Postschalter. Trotzdem hatte sie keine positiven Nachrichten für mich: “Hier wurde es leider nicht abgegeben. Aber bestimmt ist es noch in der anderen Filiale, die wir aber morgen dichtgemacht. Bis heute um 18:00 Uhr können sie es dort aber nochmal probieren”. Das Standesamt hat also nicht nur das Dokument aus dem Nichts per Nachnahme an mich gesendet, die Post wusste auch nicht, wo sich der Brief befindet. Aber wenigstens hätte ich mir mit der Abholung des Briefes in der anderen Filiale einen unnötigen Behördengang gespart – immer positiv bleiben.

Um 17:30 Uhr stand ich dann auf der Matte bei der Nachbarfiliale. Dort wartete nicht mein Brief auf mich, sondern das nächste Highlight meiner Tort(o)ur:

Richtig, der Hobel war schon zu und macht nie wieder auf!

Versuch Nr. 3 war dann der Besuch bei der Ersatzfiliale. Die Aussage dort “Die sind in die Verteilung zurückgegangen und werden neu ausgeteilt.” Nach den vorherigen Enttäuschungen habe ich auf diese Aussage keine großen Wert mehr gelegt, aber in den kommenden Tagen zumindest auf eine letztes Quentchen Glück gehofft.

3. Hallo, ist da jemand?

Natürlich kam die Sendung nie bei mir an. Da ich das Dokument aber auch nicht aus Spaß geordert hab, versuchte ich das Standesamt erneut zu kontaktieren. Einfach 115 anrufen, weiterverbinden lassen – kann doch nicht so schwer sein. 

“Hmmm, mal schauen. Die Kollegen vom Standesamt gehen oft nicht ans Telefon. Ich versuche sie mal zu verbinden, aber wenn es nicht klappt, schicken sie am besten eine E-Mail”. Ihr könnt es euch schon denken, die Weiterleitung funktionierte nicht und so stand ich nun dort, wo ich am Anfang auch war: Bei einer E-Mail mit automatischer Antwort. Doch diesmal mit einem Happy End – keine Woche später lag eine neue Sendung tatsächlich in der Poststelle. Gut, von der ersten E-Mail aus betrachtet, hat es auch nur sechs Wochen gedauert.

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